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Sympathy for the devil


Sehr geehrter Herr Sven Lehmann,

wir wurden einander bislang noch nicht vorgestellt, weswegen ich davon ausgehe, dass sie mich wohl kaum kennen werden und ich Sie hiermit fragen wollte, ob ich mich einmal bei ihnen vorstellen darf?!

“Pleased to meet you,
Hope you guess my name?!
What’s puzzling you?!
Is just the nature of my game.”

Sympathy for the Devil, Rolling Stones

Ich habe viele Namen.

Ich bin gefallen, durch Feuer und Wasser!
Vom tiefsten Verlies bis hin zum höchsten Gipfel kämpfte ich gegen den Balrog von Morgoth. Bis ich zuletzt meinen Feind niederwarf und seine Hülle gegen die Seite des Berges schmetterte.
Dann umfing mich Dunkelheit. Und ich irrte umher ohne Gedanken und Zeitgefühl. Über mir zogen die Sterne dahin und jeder Tag war so lang wie ein Lebensalter auf der Erde.
Doch es war nicht das Ende, denn Leben rührte sich wieder in mir. Ich wurde zurück geschickt. Bis meine Aufgabe erfüllt ist.


Alex, hat man mich früher genannt. Alex, die Graue, das war mein Name.


Sven Lehmann,
Ich bin Alex, die Weiße und ich kehre zurück zu euch. Am Wendepunkt der Gezeiten.
Eine Etappe eurer Reise ist vorüber. Nun folgt die nächste. Krieg ist über das Land gekommen. Wir müssen nach Edoras reiten, so geschwind wir können.


Sven Lehmann, Sie als mein geschätzter Queer -Beauftragter der Bundesrepublik Deutschland, bitte sagen sie mir, wie war es für sie, als homosexuellen Mann, als das Universum, ihnen eine demütige Dienerin sandte, die nun darum bittet von ihnen bestraft zu werden?

Ein böses Mädchen der Freude, einzig und alleine sich selbst nur treu und die nun sie auserwählt hat, ihnen untertänig zu sein, ihnen zu dienen und zu ihrer Verfügung zu stehen, mein Herr. Ich wähle dich Sven Lehmann, ich bin für Sie bespiel-, verfüg- und missbrauch bar. Eben genau ,wie eine öffentliche Dixie- Toilette, auf die jeder einmal kommen kann und auf der und mit der, sie tun und lassen können, was auch immer sie wollen.


In Wahrheit, Lehmann, war es allerdings auch nur an meinen guten Tagen so. Weswegen es tatsächlich auch schon eine Weile her ist, dass ich das letzte Mal im Club war und tatsächlich “Jedermann”, in und auf mir kommen konnte. Ich habe gute Erinnerung an diese Zeit. Denn das hat einfach nur Spaß gemacht.

Dieser Spruch der “öffentlichen Dixie- Toilette”, allerdings und der galt mir noch nicht einmal persönlich, sondern den Frauen vom BesD und damit natürlich galt er eben auch doch automatisch mir mit und ich musste das verarbeiten. Denn dieser Spruch, der war einfach so hochgradig misogyn, aber zeitgleich ist der einfach so gut und zum totlachen.

Und er traf mich so hart, weil ich mich eben genauso gefühlt habe, wie eine öffentliche Dixie- Toilette, auf die jeder einmal kommen kann. Nicht immer. Nur manchmal. Und das komische ist doch, dass ich an die tatsächliche, reale und wirklich sexuell- entartete Zeit, eigentlich nur gute Erinnerungen habe. Der Sex und vor allem natürlich die Drogen haben mir immer viel Spaß gemacht. Ich habe viel gelacht. Ich hatte Freude an den Menschen und an meiner, sowie an deren Sexualität. Aber alles hat seinen Preis nicht wahr?

Sven Lehmann, ich hoffe Sie können da eines Tages gemeinsam mit mir drüber lachen.

Das ist wie in so einer schlechten Hollywood- Komödie. Wie “Rat Race- der nackte Wahnsinn” zum Beispiel. Kennen Sie den? In der Komödie wollen die Protagonisten eigentlich ins Barbie– Museum gehen. Und während die eigentlich an die Barbie- Puppe dachten, sind sie tatsächlich ins Museum über Klaus Barbie gegangen, der Nazi und Schlächter von Lion. Und am Ende müssen sie dann Hitlers Auto stehlen und wirken auf die Anderen als Super- Nazis, statt als die Vollidioten, die sie tatsächlich sind.

Ehrlich, Lehmann. Du siehst mich auf dem Boden liegen vor lachen. Nicht mal einen depressiven schieben oder in Ruhe sterben kann man, ohne dass man beobachtet wird und verantwortlich dafür gemacht wird, dass man ,unschuldig, ein Netzwerk voller Nazis geführt und radikalisiert hat.

Unfassbar.

Ein Nazi auf nem Candyflip.


Allerdings ist der Darth Vader nun endlich in die Macht übergegangen. Und Star Wars wird bekanntlich rückwärts erzählt. Das wissen Sie. Es liegt also nicht an mir. Das sind Lucas und Spielberg.


Sven Lehmann, Sie sehen es jetzt wahrscheinlich noch nicht kommen, da Hass, Liebe und Feminismus nun mal für alle da sind. Trotzdem garantiere ich ihnen, das hier wird der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ich werde alles wieder gutmachen und ich verspreche ich, tue alles für Sie. Gerne lade ich Sie auf ein Bier ein. Denn ich bin absolut und voll und ganz ihr Mädchen, Herr. Und sie, sie sind mein auserwählter (Homo-) Fürst der Finsternis.

Ich bitte Sie also untertätigst, um Verzeihung, euer Gnaden. Demütigst frage ich sie, Herr, wie darf ich ihnen dienen?


Alex, die weiße – “Jedi- Ritter” und Illuminati

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