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Ich?! Teil des Quattromobs?

Ja, tatsächlich. Als ich neu auf Twitter war, da war ich ein sehr großer Fan von Jasmina Kuhnke. Ich fand Jasmina toll.

Ich hörte ihr zu. Ich lernte von ihr, was internalisierter Rassismus bedeutet, erkannte mein Privileg, im weiß- sein und ich war tatsächlich empört darüber, dass quasi tag- täglich, irgendein Arschloch Jasmina das N- Wort in die Kommentare drückte, um sie zu verletzen.

Ich konnte nicht nachempfinden, dass es Menschen gibt, die nicht nachempfinden konnten, dass das N- Wort ein rassistisch Ausdruck ist.

Anders sah das bei meinem alten Herren aus.

“Nein, das haben wir schon immer gesagt! Das ist nicht rassistisch”, entgegnete er mir eines Tages.

“Ob du geistig behindert bist, alter Mann?” wollte ich von ihm wissen.

Aber mein Vater, der ließ sich nicht beirren.

“Es sind nicht nur Linke, die Recht haben, Alex.”, ließ er mich wissen. Und er erzählte mir, von seinem Lieblings- Schwarzen Cassius Clay und wie dieser in Afrika einreiste und dass dieser eben auch ein bekennender Rassist gewesen wäre.

“Wer ist Cassius Clay jetzt im Vrgl. zu Jasmina Kuhnke?”, fragte ich.

Und mein Vater und ich, wir bekamen uns einmal so richtig in die Wolle.

Denn aufgrund der räumlichen Nähe und weil ich so gerne Essen bei meiner Mutter abstaube, sahen wir uns nun öfter.

Und weil mein Vater merkte, wie wütend mich seine verblödete Ignoranz machte, fing er an mich zu provozieren, dass er nun jedes mal das N- Wort verwenden sollte, immer wenn er mich sah.

Ich war kurz davor ihm auf die Fresse zu hauen, entschied mich dann aber dafür, in seine eigene Medizin schmecken zu lassen.

Und so begann ich also, den alten weißen Mann zu “n*****n”.

“N****, halts Maul und gib mir das Salz”, wies ich den alten weißen Mann zurecht. Weil ich nicht wusste, wie ich anders reagieren sollte.

Am Anfang amüsierte es ihn, später nervte es ihn doch, sich permanent durch mich als “N****” bezeichnen lassen zu müssen.

Geholfen hat es nicht wirklich. Die Situation drohte zu eskalieren, denn er hielt sich nicht nur dran. Sondern er animierte sogar noch seine Freunde, es ihm gleich zu tun, um mich zu provozieren.

Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass meine Mutter und auch meine Schwester, die das mitbekamen, diese vollkommen geistige Verblödung meines Vaters, ebenso wenig lustig fanden, wie ich.

Was das auch von dem sollte? Das wusste der selbst nicht.

Wir, Frauen, also die Mauer des Schweigens aufgezogen.

Denn mit Nazis spricht man nicht.


Und siehe da, es wirkte. Reumütig kam er an.

Denn der wusste ganz genau, dass er sich das gefragt hatte.


Zum Bruch, meinerseits, mit dem “Quattromob” kam es, aufgrund der Sache mit “Lina”.

Denn zweifelsohne entbehrt es jeglicher Rechtsstaatlichkeit, wenn Linke eigenmächtig den Rechten mit einem Hammer auf den Kopf hauen.

Darüber diskutiere ich nicht.

Viele Kommentatoren ließen das Jasmina auch wissen. Jasmina unbeirrt und gegen jegliche Kritik erhaben, blockte sie allesamt in gewohnt ignoranter Manier.

Ich hatte damals dann selbst noch überlegt, ob ich mich jetzt deswegen mit Jasmina und dem gesamten Quattromob anlegen sollte?

Ich tat es nicht. Denn andere hatten es ihr bereits gesagt, zu dem mangelte es mir an Mut.

An diesem Tag, schaltete ich Jamina Kuhnke stumm.


Trotzdem mag ich Jasmina Kuhnke.

Nicht immer, aber oftmals. Wie alle eigentlich.

Alle lieben doch Jasmina Kuhnke, oder etwa nicht?

Ich habe viel von ihr lernen können und ich habe heute auch keine Angst mehr vor ihrem Schwarz sein.

Weil ich einfach, immer einmal mehr, schwarz sein werde, als Jasmina Kuhnke, es jemals gewesen ist, in ihrem Leben.

Kleiner Scherz. Aber in Wahrheit ist das natürlich so.


Licht und Liebe, für Jasmina Kuhnke!

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